Demonstration gegen NATO-Atomkriegsmanöver in Nörvenich am 14. Oktober um 12 Uhr am Schloss – Kommt am Samstag nach Nörvenich!

Liebe Freundinnen und Freunde, wir wollen noch einmal erinnern an die Demonstration am 14.10.2023 gegen das alljährlich im Oktober stattfindende NATO-Manöver Steadfast Noon. Auch wenn viele von uns gedanklich beim Krieg im Nahen Osten sind, darf der Protest gegen Atomwaffen nicht nachlassen, zumal aktuell in die zwei größten Kriege die Atommächte Russland und Israel verwickelt sind.

Deutschland ist über die nukleare Teilhabe ins Manöver eingebunden. Die US-Atombomben lagern in Büchel. Wegen dortiger Umbauten sind die Trägerflugzeuge Tornados nach Nörvenich ausgelagert. Wir laden Euch nochmals herzlich ein, an der Demo teilzunehmen. Alles Wichtige hierzu findet Ihr unter folgendem Link: Aufruf und Aktionsablauf.

Bei der Kundgebung werden sprechen: Detlef Peikert, Antikriegsbündnis Aachen; Heiner Krüger, FriedensGruppeDüren; Dr. Hildegard Slabik-Munter, Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“; Ludo de Brabander, Vrede / Friedensbewegung Belgien; Nora Anicker, ICAN, Internationale Koalition zur Abschaffung der Atomwaffen; Pfarrer Jens Sannig, Superintendent des Kirchenkreises Jülich; Musikalisch-kulturelle Unterstützung: Gerd Schinkel und Maria Arians-Kronenberg.

 

Ab 11.30 Uhr steht ein Shuttle am Bahnhof Düren, Nordausgang, bereit, der nach Aktionsabschluss auch wieder dorthin zurückfährt.

 

Nach der Hauptkundgebung ziehen wir zum Kriegsflugplatz, wo die Tornados stationiert sind, und veranstalten kleinere Aktionen. U.a. wollen wir den Zaun mit Friedensparolen schmücken. Bringt dazu gerne etwas zum Aufhängen mit, ebenso Transparente und die üblichen Demo-Untensilien. Eine Volxküche wird für uns zwei Suppen und Getränke bereithalten.


NATO-Atomkriegsmanöver 2023 stoppen! AUFRUF zur Demonstration und Aktion am 14. Oktober 2023 in Nörvenich, das liegt bei Düren, ungefähr zwischen Köln und Aachen.

Veranstaltende Organisationen: Antikriegsbündnis Aachen; DFG-VK Gruppe Köln; DFG-VK NRW; FriedensGruppe Düren; Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“; Netzwerk Friedenskooperative; VVN-BdA Aachen

Weitere Infos auf: atomwaffenfrei.de

Die Hauptkundgebung ist um 12.00 Uhr auf dem Schlossplatz.

Anschließend findet eine Aktion gegen Atomwaffen und eine kurze Abschlusskundgebung direkt vor dem Kriegsflugplatz statt. Die Bundeswehr wird Mitte Oktober 2023 im Rahmen des NATO-Manövers „Steadfast Noon“ erneut üben, wie man Atombomben an Tornado-Kampfjets anbringt und diese Bomben im Einsatzziel abwirft. Dieses Manöver findet jedes Jahr europaweit mit Beteiligung der USA und aller NATO-Staaten der „Nuklearen Teilhabe“ statt. Der Fliegerhorst Nörvenich bei Düren ist aktuell Ausweichstandort für die sonst auf dem Fliegerhorst Büchel (Eifel) stationierten Tornado-Kampfjets. Büchel wird bis 2026 für die neuen F-35-Atombomber und die neuen B61-12 Atombomben umgebaut. Dort wird ein „Notbetrieb“ aufrechterhalten, damit die „Nukleare Teilhabe“ nicht unterbrochen wird. Jeden Tag erinnert der Fluglärm in Nörvenich an die brisante atomare Bedrohung. Seit Russland im Kontext des Ukraine-Krieges mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht hat, nimmt die Atomkriegsgefahr weiter zu. Auch die NATO ist bereit, im Ernstfall Atomwaffen einzusetzen. In der neuen „Nationalen Sicherheitsstrategie“ der Bundesregierung vom 14. Juni 2023 heißt es: „Wir müssen im transatlantischen Bündnis in der Lage und entschlossen sein, allen militärischen Bedrohungen entgegentreten zu können – nuklear, konventionell …“

Ein Manöver, das in diesen kritischen Zeiten einen Atomkrieg simuliert, kann die Eskalationsspirale anheizen oder infolge von Missverständnissen zu einem Atomkrieg „aus Versehen“ führen. Jeder Einsatz von Atomwaffen hätte verheerende Auswirkungen und kann nie gerechtfertigt werden! Wir setzen uns ein für ein Ende des Ukraine-Krieges durch diplomatische Bemühungen und Verhandlungen und protestieren gegen Manöver, die die Gefahr der weiteren Eskalation dieses Krieges in sich tragen.

Die ca. 20 Atombomben in Büchel sollen in den nächsten Jahren ersetzt werden durch neue lenkbare Atombomben. Ein Atomkrieg wird wahrscheinlicher, denn mit „Mini-Nukes“ wird die Einsatzschwelle für Atomwaffen gesenkt. Mit der nuklearen Teilhabe verstößt die Bundesregierung gegen den Atomwaffensperrvertrag, der nicht nur die unmittelbare, sondern auch die mittelbare Annahme von Atomwaffen durch Nicht-Atomwaffenstaaten verbietet. Wir fordern deshalb das Ende der „Nuklearen Teilhabe“. Nur dann kann die Bundesregierung auch glaubwürdig gegen die spiegelbildlich geplante Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus protestieren.

Atomkriegsübungen und atomare Hochrüstung verschlingen riesige Geldsummen, die woanders dringend gebraucht werden. Die Bundesregierung will für ca. 10 Milliarden Euro 35 neue F-35-Tarnkappen-Atombomber für Büchel anschaffen. Auch die neuen Atombomben B 61-12 kosten mehrere Milliarden. All diese Milliarden fehlen im Sozialhaushalt, im Gesundheits- und Bildungswesen, für die Aufnahme von Geflüchteten und bei der Bekämpfung der Klimakatastrophe.

Wer im Jahr 2023 Atomkriege übt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt, denn bei einem Atomkrieg kann es keine Gewinner, sondern nur Verlierer geben. Es gibt eine Alternative zu der zunehmenden atomaren Konfrontation: Der Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) der UNO, der im Januar 2021 in Kraft getreten ist und jegliche Verfügung über Atomwaffen von der Herstellung über Besitz und Drohung bis zum etwaigen Einsatz verbietet. Der AVV greift damit das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes von 1996 auf, das den Einsatz von und die Drohung mit Atomwaffen als generell völkerrechtswidrig verurteilt hat.

WIR FORDERN VON PARLAMENT UND REGIERUNG:

>> Absage der Beteiligung der Bundeswehr am Atomkriegsmanöver „Steadfast Noon“

>> Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland

>> Beendigung der „Nuklearen Teilhabe“ und Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag

Demonstrieren wir gemeinsam gegen Atomkriegsmanöver und für eine Welt ohne Atomwaffen!

Hinweise: Nationalflaggen sind auf unserer Demonstration nicht erwünscht. Wer für Frieden eintritt, geht vom Grundsatz gleicher Rechte für alle Menschen aus. Rassismus und Nationalismus sind mit einer Politik der Verständigung und der Humanität nicht vereinbar. Wir lehnen deshalb eine Zusammenarbeit mit Organisationen und Personen ab, die Menschenrechte nur für sich oder die eigene Gruppe gelten lassen wollen.

Unterstützende Gruppen/Organisationen: Aachener Friedenspreis e.V.; Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF); Antikriegs-AG Aufstehen Bonn; Attac-AG Globalisierung und Krieg; Die Kirche(n) im Dorf lassen; DFG-VK Städteregion Aachen; DKP Bezirk Rheinland-Westfalen; DKP Rur-Erft-Kreis; Frauennetzwerk für Frieden e.V., Bonn; Friedensgruppe Daun; Gewaltfreie Aktion Atomwaffen abschaffen (GAAA); Herner Friedensinitiative; IALANA Deutschland – Vereinigung für Friedensrecht; Internationaler Versöhnungsbund, Deutscher Zweig; Komitee für Grundrechte und Demokratie; Lebenshaus Schwäbische Alb – Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V., Gammertingen; Mendener Friedensinitiative Nicht in unserem Namen!; NaturFreunde Deutschlands; Ohne Rüstung Leben; pax christi – Deutsche Sektion e.V.; pax christi Gruppe Bonn; pax christi Gruppe Düren; pax christi im Bistum Aachen.

Unterstützende Personen: Frauke Bosbach, Köln; Prof. Dr. Gerd Bosbach, Köln; Reiner Braun, International Peace Bureau (IPB), Berlin; Prof. Dr. Gregor Büchel, Herne; Angelika Claußen, IPPNW-Vorsitzende; Dr. Gudula Frieling, Dortmund; Monika Fuchs, Düren; Bernhard Funke, Friedensforum Duisburg; Regina Hagen, Darmstadt; Bernd Hahnfeld, IALANA, Köln; Xanthe Hall, IPPNW-Geschäftsstellenleiterin; Anette Henßler, Attac, Berlin; Dr. Brigitte Hornstein, IPPNW, Münster; Andrej Hunko, MdB, Europapolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag; Ernst-Ludwig Iskenius, IPPNW, Lübtheen; Otto Jäckel, Vorstand IALANA, Wiesbaden; Katharina Siebert, Bergisch Gladbach; Jan Kind, Bonn; Dr. Elke Koller, Internationaler Versöhnungsbund, Regionalgruppe Cochem-Zell; Ekkehard Lentz, Sprecher Bremer Friedensforum; Barbara Orfeld, Velbert; Günter Pabst, Schwalbach; Gerd Pütz, Bonn; Michael Schmid, Gammertingen; Friedhelm Schneiders, Düsseldorf; Rainer van Heukelum, Bonn.

Infos zur Anfahrt: Um 11.30 Uhr gibt es einen Busshuttle ab Busbahnhof Düren (Parkplatz Nordausgang Hauptbahnhof) nach Nörvenich und nach der Protestaktion zurück nach Düren. // Teilnehmende der Aktion, die nach der Auftaktkundgebung nicht zu Fuß zum Flugplatz gehen können oder möchten, können per Shuttle zur Abschlusskundgebung fahren. // Die Parkplatz-Situation am Schlosspark in Nörvenich ist schwierig. Wenn du mit dem Auto kommst, plane bitte genügend Zeit ein.

Ablauf : Los geht es mit der Hauptkundgebung um 12 Uhr auf dem Schlossplatz in Nörvenich.

: Ab 13 Uhr wird sich die Demo in Richtung des Kriegsflugplatzes in Bewegung setzen. Gegen 14 Uhr wird es dort eine Abschlussaktion und Verpflegung vor dem Tor des Flugplatzes geben.

Bei der Hauptkundgebung werden sprechen:

Heiner Krüger, FriedensGruppe Düren II Hildegard Slabik-Münter, Kampagne „Büchel ist überall. Atomwaffenfrei jetzt!“ II Ludo de Brabander, Friedensbewegung Belgien/Vrede II Nora Anicker, ICAN II NN, Kirchenvertreter*in

Kultur: Gerd Schinkel, Sänger eigener Lieder, deutschsprachiger Rootmusiker II Maria Arians-Kronenberg, Akkordeon und Gesang

Moderation: Detlef Peikert, Antikriegsbündnis Aachen

Bitte um Spenden: Der Protest gegen die Atomkriegsübung „Steadfast Noon“ ist auf Spenden angewiesen.

Bitte unterstütze uns mit einer Spende auf unser Sonderkonto beim Förderverein Frieden e.V., IBAN: DE78 4306 0967 4041 8604 04, Stichwort: „Nörvenich“

V.i.S.d.P.: Martin Singe, c/o Netzwerk Friedenskooperative, Mackestr. 30, 53119 Bonn


www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine

11.11.2022, 16:23 Uhr: "NATO-Atomwaffenübung beginnt kommende Woche

Die NATO wird in der kommenden Woche ihre jährlichen Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen beginnen. Die bereits lange geplante Abschreckungsübung "Steadfast Noon" sei ein Routine-Training, um die Abschreckung sicher und wirksam zu halten, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Kern der nuklearen Fähigkeiten der NATO sei es immer, den Frieden zu bewahren und Aggressionen zu verhindern. 

Bei der Übung im vergangenen Jahr waren Soldaten aus 14 NATO-Staaten, darunter Deutschland, beteiligt. Sie trainierten unter anderem mit Dutzenden Flugzeugen - darunter waren neben atomwaffenfähigen Kampfjets auch konventionelle Jets sowie Überwachungs- und Tankflugzeuge. Nach Angaben von Militärexperten wird bei den regelmäßig im Oktober stattfindenden Steadfast Noon-Manövern unter anderem geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Bei den Übungsflügen wird dann allerdings ohne Bomben geflogen. 

NATO-Chef Stoltenberg sprach auch über die nuklearen Drohungen von Russlands Präsident Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine und nannte sie "gefährlich und unverantwortlich". Zugleich betonte er, dass man bislang keine Veränderungen der russischen Nuklearstrategie gesehen habe. Die russischen Atomstreitkräfte würden genau beobachtet."


+++ Pressemitteilung der Kampagne Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt vom 18.10.2021 +++ Scharfe Kritik an Atomkriegsmanöver +++

 

Die Kampagne »Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt« übt scharfe Kritik an dem heute begonnenen Atomkriegsmanöver »Steadfast Noon«, an dem sich 14 NATO-Staaten beteiligen. Das Manöver findet dieses Jahr nach NATO-Angaben „über dem südlichen Europa“ statt, d.h. in Italien, wo es mit Ghedi Torre und Aviano gleich zwei Standorte von US-Atomwaffen gibt. Bereits am 9. Oktober hatte die Kampagne eine Protestaktion am deutschen Kriegsflugplatz Nörvenich veranstaltet und gefordert, die Teilnahme der Bundeswehr an Atomkriegsübungen abzusagen.

 

„Atomkriegsvorbereitungen widersprechen dem Völkerrecht“, so Kampagnensprecher Martin Singe. „Atomwaffen können in keinem Szenario kompatibel mit den Regeln des humanitären Völkerrechts eingesetzt werden.“ Der Internationale Gerichtshof hatte schon 1996 festgestellt, dass die Drohung mit und der Einsatz von Atomwaffen generell dem Völkerrecht widersprechen. Die NATO-Staaten kommen der Verpflichtung aus dem Nichtverbreitungsvertrag nach vollständiger atomarer Abrüstung seit über 50 Jahren nicht nach, sondern reden einer Verewigung ihrer Nuklearstrategie das Wort.

 

„Wir fordern von Deutschland den Ausstieg aus der nuklearen Teilhabe in der NATO und den Beitritt zum neuen Atomwaffenverbotsvertrag“, so der Kampagnensprecher. Wenn erneut deutsche Soldat*innen am Atomkriegsmanöver beteiligt seien, gelte es zu prüfen, ob sich diese und deren Befehlsgeber nicht der Vorbereitung von Verbrechen gemäß des Völkerstrafgesetzbuches schuldig machen.

 

Regina Hagen / Martin Singe, Sprecher*innen der Kampagne

 

Bei Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung: Martin Singe, Sprecher der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt" - Tel.: 0177.5864147, E-Mail: martin.singe@t-online.de


+++ Pressemitteilung vom 22.06.2021 +++ Bundeswehr darf bei Atomkriegsmanöver nicht mitwirken!

Die Atomwaffenfrei-Kampagne begrüßt einen Bundestagsantrag der Linksfraktion, dem gemäß eine Teilnahme der Bundeswehr an dem im Herbst bevorstehenden Atomkriegsmanöver der NATO verboten werden soll. Mit dem am 10. Juni eingebrachten Antrag (Drs. 19/30601) wird die Bundesregierung aufgefordert, die Teilnahme von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und ihrer Einsatzmittel (nuklearfähige Tornado-Flugzeuge) am NATO-Manöver „Steadfast Noon“ auszuschließen.

Der Antrag im Wortlaut: https://dserver.bundestag.de/btd/19/306/1930601.pdf

Alljährlich im Oktober üben die USA mit den NATO-Staaten der nuklearen Teilhabe in Europa den Atomkrieg. Im letzten Jahr waren die auf den Fliegerhorsten Büchel und Nörvenich stationierten Luftwaffengeschwader der Bundeswehr an dem Manöver beteiligt. Das international geltende humanitäre Völkerrecht verbietet jedoch grundsätzlich jeden Einsatz von Atomwaffen und auch die Drohung mit Atomwaffen (Gutachten des Int. Gerichtshofes von 1996). Zudem hat Deutschland den Nichtverbreitungsvertrag unterzeichnet, der die unmittelbare und mittelbare Annahme von Atomwaffen durch Nichtnuklearstaaten verbietet. So hatte das Verteidigungsministerium selbst bis 2008 in der Taschenkarte der Soldat*innen den Befehl für ein striktes Einsatzverbot für Atomwaffen formuliert.

Die Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ fordert in einem Demonstrationsaufruf zudem die vollständige Absage des Manövers „Steadfast Noon“. „Wer Befehle zur Teilnahme an einem Atomkrieg erteilt oder befolgt, handelt rechtswidrig und begibt sich in den Bereich der Straftatbestände des Völkerstrafgesetzbuches“, so Martin Singe, Sprecher der Kampagne. Die Friedensbewegung geht davon aus, dass das NATO-Manöver in diesem Jahr in der 41. Kalenderwoche stattfinden soll. Deshalb wird schon jetzt zu einer Demonstration am 8. Oktober zum Fliegerhorst Nörvenich mobilisiert. Vor der Bundestagswahl wird am 5. September um den Fliegerhorst Büchel eine demonstrative Menschenketten-Aktion stattfinden.

Bei Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung: Martin Singe, Sprecher der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt" Tel.: 0177.5864147, Email: martin.singe@t-online.de  UND  Marion Küpker, Sprecherin der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt" Tel.: 0172.7713266, Email: mariongaaa@gmx.de


17.10.2020, F.A.Z., Thomas Gutschker. Atombomben-Übung der Nato : „Ein wichtiger Test für die nukleare Abschreckung"

Zwei Wochen lang üben Nato-Soldaten den Ernstfall – in diesem Jahr nicht so geheim wie sonst. Die Übung richte sich gegen kein Land im Speziellen, heißt es – doch ist eigentlich klar, wer der potentielle Gegner ist.
... Denn die Allianz reagiert natürlich darauf, dass Russland sein nukleares Arsenal stark ausbaut. Mehrfach haben sich Stoltenberg und auch die Verteidigungsminister besorgt darüber geäußert. Das betrifft die neuen Hyperschallwaffen ebenso wie das Mittelstreckensystem SSC-8, mit dem Moskau gegen den INF-Vertrag verstoßen hat... 

Sie muss deshalb auch die Stützpunkte verteidigen können, wo die weniger als 200 taktischen Atomwaffen in Europa lagern. Das sind neben Volkel die Flugplätze Kleine-Brogel in Belgien, Aviano und Ghedi in Italien und Büchel in der Eifel. Auch Incirlik in der Türkei ist dafür vorgesehen, doch dürften dort inzwischen keine Bomben mehr sein. Weiter: Link zur FAZ-Website

18.10.2019: Sie trainieren unsere Vernichtung! Zur laufenden Atomkriegsübung "Steadfast Noon" in Büchel.

Seit Montag und bis heute trainieren US-Truppen gemeinsam mit der Bundeswehr in der jährlichen Militärübung "Steadfast Noon" den Atomkrieg über Deutschland. Die Bundeswehr setzt dabei Tornados und Eurofighter ein. Trainiert werden die Einsatzbereitschaft und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit zwischen den europäischen Militärs und der in Europa stationierten US-Air Force-Kräfte. Die beteiligten deutschen Standorte sind in diesem Jahr Büchel und Nörvenich. Auch in Nörvenich waren früher Atomwaffen stationiert. In Büchel lagern aktuell bis zu 20 Atombomben des Typs B61. Das Taktische Luftwaffengeschwader 33 der Bundeswehr soll im Atomkriegsfall die Bücheler Atombomben im Rahmen der Nuklearen Teilhabe ins Ziel bringen.

Kathrin Vogler, friedenspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, dazu: "Es ist völlig wahnsinnig, was da gerade geschieht. Die USA üben mit der Bundeswehr sowie niederländischen, italienischen und polnischen Streitkräften, wie man einen Atomkrieg in Europa führt. Käme es dazu, würden Millionen Menschen sterben und kein Stein bliebe auf dem anderen. Es ist auch skandalös, dass die Bevölkerung nicht informiert wird. Wir wissen zum Beispiel nicht, ob die Bücheler Atombomben während der Übung über der Eifel herumgeflogen werden. Ich habe Mitte September eine Kleine Anfrage zu Steadfast Noon  gestellt, die die Bundesregierung bis heute nicht beantwortet hat. Wie groß ist das Risiko, dass hier ein katastrophaler Unfall geschieht? Dass diese Atomkriegsübung eine politische und militärische Drohgebärde gegenüber Russland sein soll, macht alles noch schlimmer: Steadfast Noon markiert den Rückfall in den nuklear bestückten Kalten Krieg, der uns alle als Geiseln nimmt. Meine Antwort darauf: Wir müssen alle Atomwaffen abschaffen. Die Bundesregierung muss sofort den UN-Atomwaffenverbotsvertrag unterschreiben."


Okt 2017, Nato-Atomwaffen-Manöver über der Eifel: laut, gefährlich, illegal und dumm.

FOCUS-Online, 19.10.2017: Atomwaffenfähige Jagdbomber üben in der EifelManöver „Steadfast Noon“: Nato trainiert wieder für das Atomkrieg-Szenario. Die deutsche Luftwaffe trainiert seit Anfang der Woche mit Nato-Partnern für das Horrorszenario eines Atomkrieges. Nach Angaben aus der Nato-Zentrale in Brüssel wird die „Steadfast Noon“ genannte Übung noch bis Freitag dauern. Start- und Landeplatz für die Jagdbomber seien der Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz sowie der Militärflugplatz Kleine Brogel in Belgien, sagte ein Sprecher.


Lokalzeitung TRIERER VOLKSFREUND, 18.10.2017, von Katharina de Mos
Geheim, aber ziemlich laut: Internationale Luftstreitkräfte trainieren in der Eifel und in Belgien derzeit den Umgang mit amerikanischen Nuklearwaffen.
Es ist nicht einfach irgendein militärisches Flugtraining. Wer dieser Tage Kampfjets hört, die durch den Himmel über der Region Trier donnern, könnte Zeuge einer Nato-Atomwaffenübung geworden sein.
Friedensforschern zufolge trainiert das Militärbündnis derzeit für den Kriegsfall den Umgang mit den US-amerikanischen Atombomben, die im Eifelort Büchel und Kleine Brogel in Belgien stationiert sind. Wie das Nato-Hauptquartier in Brüssel auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds bestätigt, finden vom 16. bis 20. Oktober an beiden Orten Flugübungen statt. „Diese Übungen gewährleisten, dass die Luftstreitkräfte des Bündnisses in der Lage sind, effektiv zusammenzuarbeiten, wenn dies nötig ist“, sagt eine Nato-Sprecherin. Die Details des Trainings namens „Steadfast noon“ (was wörtlich übersetzt „standhafter Mittag“ bedeutet) seien allerdings „classified“, teilt die Nato-Sprecherin auf Englisch mit – sie sind geheim. „Das Ziel ist rein defensiv“, betont sie. Und wie immer basiere die Übung auf einem fiktionalen Szenario.
Sehr viel bereitwilliger Auskunft geben Friedensforscher wie Otfried Nassauer, Direktor des Berliner Informationszentrums für Transatlantische Sicherheit. Bei dem Training das jährlich an mehreren Nato-Standorten stattfinde, werde zum einen der Umgang mit den Atomwaffen am Boden trainiert: wie man sie sicher aus den unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Zudem gebe es auch Flugtrainings. Unter anderem dürften diese in einem militärischen Luftübungsraum namens Tra Lauter stattfinden, der über einem Teil der Region Trier liegt.
„Geflogen wird aber ohne Bomben“, betont Nassauer. Selbst auf Übungssprengköpfe werde verzichtet. Da die Flüge Begleitschutz bekommen, beteiligten sich an dem Training auch Staaten, die nicht Teil des Nuklearbündnisses – der nuklearen Teilhabe – zwischen den USA, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden und der Türkei sind.
So berichtet der US-Kernwaffenexperte Hans Kristensen vom Nuclear Information Project in Washington/DC lokale Beobachter hätten nun auch tschechische und polnische Kampfjets über Belgien und der Eifel gesehen.
Er geht davon aus, dass die Nato ihre Nuklearstrategie dem zunehmend feindlichen Verhältnis mit Russland anpasst. Die Geheimnistuerei um die zuvor nicht angekündigte Nato-Übung finde er interessant. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Nato sich vor einigen Wochen noch bitter beschwerte, dass Russland nicht transparent über seine große Zapad-Militärübung an der Nato-Ostgrenze berichtete. Auch in Deutschland gibt es Kritik. So sagt Xanthe Hall von der Vereinigung „Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs“: „Wir fordern die Bundesregierung auf, Übungen für den Atomwaffeneinsatz einzustellen und endlich dem internationalen Atomwaffenverbot beizutreten.“
In den vergangenen Jahrzehnten hatten solche Forderungen keinerlei Erfolg. Alle Rufe, die Bomben abzuziehen, blieben ohne Konsequenzen. Die nuklearen Sprengköpfe werden wohl noch Jahrzehnte in Deutschland lagern. Haben die USA doch vor, ihr Arsenal zu modernisieren (siehe Info).
Und daher werden auch die in Büchel stationierten deutschen Tornado-Jets noch lange im Einsatz sein – einfach deshalb, weil sie es sind, die im Ernstfall mit den US-Bomben bewaffnet werden, ehe deutsche Soldaten sie zum Ziel fliegen und abwerfen. Der Fluglärm, der Nassauer zufolge mit der Übung zu tun haben dürfte, macht dies derzeit deutlicher denn je.
 
Info: Atombomben in Büchel
(Mos) Es ist ein offenes Geheimnis, dass in Büchel die letzten US-Atombomben auf deutschem Boden stationiert sind. 20 Stück sollen es sein, die in unterirdischen Magazinen lagern. Ab 2022 sollen sie durch modernisierte Nuklearwaffen ersetzt werden. Friedensforscher fürchten die Fähigkeiten der neuen Bombengeneration B 61-12. Denn statt „dumm“ – also frei fallend – werden sie präziser lenkbar sein als die alten B 61-3 und B 61-4. So sind die Bomben besser für die Zerstörung einzelner Ziele geeignet. Sie richten auch weniger ungewollten Schaden an. „Damit könnte die Hemmschwelle sinken, sie zu verwenden“, sagt Otfried Nassauer, Direktor des Berliner Informationszentrums für Transatlantische Sicherheit. Um die Bomben im Krieg einsetzen zu können, behält die Luftwaffe ihre in der Eifel stationierten Tornados nicht wie geplant bis 2020, sondern bis 2035.


NATO Nuclear Exercise Underway With Czech and Polish Participation
Posted on Oct.17, 2017 in NATO, Nuclear Weapons, United States by Hans M. Kristensen  - By Hans M. Kristensen
NATO reportedly has quietly started its annual Steadfast Noon nuclear strike exercise in Europe. This is the exercise that practices NATO’s nuclear strike mission with dual-capable aircraft (DCA) and the B61 tactical nuclear bombs the US deploys in Europe. In addition to nuclear-capable aircraft from Belgium, Germany, Italy and the Netherlands, local spotters have also seen Czech Gripens and Polish F-16s. The United States will likely also participate with either F-16s from Aviano AB in Italy or F-15Es from RAF Lakenheath in England.
The non-nuclear aircraft from Czech Republic and Poland are participating under NATO’s so-called SNOWCAT (Support of Nuclear Operations With Conventional Air Tactics) program, which is used to enable military assets from non-nuclear countries to support the nuclear strike mission without being formally part of it. Polish F-16s have participated several times before, including in the Steadfast Noon exercise held at Ghedi AB in Italy in 2010.
This year’s Steadfast Noon exercise is taking place at two locations: Kleine Brogel Air Base in Belgium and Buchel Air Base in Germany. Both bases store an estimated 20 US B61 nuclear bombs for use by the national air forces. This is the second year in a row that the exercise has been spread across two bases in two countries. Last year’s exercise was held at Kleine Brogel AB (Belgium) and Volkel AB (Netherlands). The multi-base Steadfast Noon exercises are often coinciding with or preceding/following other exercises such as Decisive North and Cold Igloo.
There are currently an estimated 150 B61 bombs deployed at six bases in five European countries.