Der monatliche Brief einer Frankfurter kirchlichen Friedensgruppe an Kanzlerin Angela Merkel und an die Frankfurter Bundestagsabgeordneten


An Frau Bundeskanzlerin
Dr. Angela Merkel
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin

April 2016

Hoffnungsschritte im Frühjahr – Bitte um Rückbau in Büchel!

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
vor wenigen Wochen erst präsentierten mehrere Vertreter der evangelischen Kirche und der Ärztinnen und Ärzte der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Vereinigung der Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW) eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, wonach 93 %  unserer Bevölkerung befürworten, dass Atomwaffen endlich völkerrechtlich verboten werden; 88 % lehnen die von Regierungsseite geplante  Ersetzung der in Büchel gelagerten Atomwaffen durch neuartige, das atomare  Wettrüsten weiter antreibende zielgenauere Atomwaffen ab.
Selbstverständlich könnte man solche Zahlen weiterhin ignorieren.
Der Skandal der Atomwaffen bleibt dann weiterhin bestehen. Ein wesentliches Zeichen der Ermutigung für eine grundlegend hoffnungsvollere Erde – für unsere Kinder und Enkelkinder  - würde aber somit schon wieder vertan.
Ich bitte Sie jetzt darum, die Chance zu einem grundlegenden Schritt in eine sich wirklich öffnende Zukunft zu nutzen – bereits 127 Staaten haben sich ja inzwischen eindeutig für ein Verbot von Atomwaffen ausgesprochen.
Der fraktionsübergreifende Bundestags-Beschluss zur Beendigung der nuklearen Teilhabe im Standort Büchel wurde 2010 gefasst.  So bitte ich Sie heute sehr dringlich: Warten Sie nicht länger – ergreifen Sie alle Möglichkeiten, diese Waffen ersatzlos aus Deutschland fortschaffen zu lassen. Besonders denke ich jetzt auch an die Menschen, die dort in der Eifel vor den Toren des Fliegerhorsts direkt auf den Skandal hinter den Zäunen aufmerksam machen mit einer wochenlangen Präsenz – gewaltfrei, mit Gebeten, mit Liedern – in großer Hoffnung.

Freundlich bitte ich Sie um ein Hoffnungszeichen
und grüße Sie

Kopien an die Frankfurter Bundestagsabgeordneten:
Prof. Dr. Matthias Zimmer (CDU), Erika Steinbach (CDU) Wahlkreis I und II; über die Landeslisten Wolfgang Gehrcke (Die Linke), Ulli Nissen (SPD), Omid Nouripour (Bündnis 90/Die Grünen)   Anschriften :  im  Deutschen Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin


Gisa Luu schreibt - als nähere Erklärung: "Von unserer kleinen Kirchengemeinde-Friedensgruppe aus schreiben wir jeden Monat einen neuen Brief jeweils mit Kopien für die in Frankfurt am Main ansässigen MdB's. Wir kopieren den Brief und teilen die Kopien nach dem Sonntagsgottesdienst (am 3. oder 4. Sonntag im Monat) aus. Die Gemeindeglieder fügen oben ihren eigenen Absender ein und bringen die Briefe dann selbst zur Post."