Adolf Hitlers "Vergeltungswaffe 1" (V1) wurde u.a. von Stellungen auf dem Gelände des heutigen Fliegerhorstes gestartet.

Copyright: Bundesarchiv, Bild 146-1973-029A-24A
Copyright: Bundesarchiv, Bild 146-1973-029A-24A

Auf dem Gelände des heutigen Fliegerhorstes, und zwar am Lutzerather Eck, waren in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges zwei Abschuss-Stellungen (Feuerstellung Nr. 4 und 5) für V1-Marschflugkörper, im Volksmund Flügelbomben genannt. Mit diesen V1 wurde 1944/45 unter anderem Antwerpen/NL bombardiert. Verblüffende Kontinuität: Auch heute sind auf dem Fliegerhorst Büchel Marschflugkörper stationiert: die TAURUS.


 

Wolfgang Gückelhorn / Detlev Paul, "V1 – `Eifelschreck´- Abschüsse, Abstürze und Einschläge der fliegenden Bombe aus der Eifel und dem Rechtsrheinischen 1944/45", 

3. Auflage 2014,Herausgegeben von der "Helios Verlags- und Buchvertriebsgesellschaft"

Postfach 390112, 52039 Aachen

Telefon 0241-555426

mail helios-verlag@t-online.de, www.helios-verlag.de, ISBN 3-933608-94-5



V1-Abschussrampe, Nachbau in Penemünde. Quelle: Wikipedia, Derzno
V1-Abschussrampe, Nachbau in Penemünde. Quelle: Wikipedia, Derzno

Ab 1954/55 franz. Militärflugplatz

Die Geschichte des ursprünglich bei Münstermaifeld geplanten Fliegerhorstes Büchel begann in den Jahren 1954 und 1955, als die französische Besatzungsmacht den Militärflugplatz erbaute und dem 1. Französischen Luftkommando unterstellte, ohne ihn jedoch zu besetzen.

Im Herbst 1954 beschloss die Londoner Neunmächtekonferenz die Souveränität der Bundesrepublik, den Beitritt der Bundesrepublik zum Brüsseler Pakt (WEU) und zur NATO; die Konferenz erbrachte Zusicherungen der USA, Großbritanniens und Kanadas, ihre Truppen auf dem europäischen Kontinent zu belassen. Mit den Pariser Verträgen vom 5. Mai 1955 erhielt die Bundesrepublik die Souveränität und wurde in das Sicherheitssystem der Westeuropäischen Union einbezogen; am 9. Mai 1955 trat sie der NATO bei (Näheres siehe Artikel Wiederbewaffnung).

Ab 1955: Militärflugplatz der Deutschen Bundeswehr

Kurz nach Fertigstellung des Flugplatzes wurde dieser am 6. Juni 1955 von den französischen Streitkräften an das Bundesvermögensamt übergeben. Am 13. August 1955 wurde dann der Standort an die Bundeswehrverwaltung übergeben und am 15. August rückten die ersten 250 deutschen Soldaten in den Standort Büchel ein. Ab Februar 1957 wurde intensiv an der Infrastruktur für eine Verlegung der Waffenschule der Luftwaffe 30 gearbeitet.

Am 12. Juli 1957 rückten die ersten 140 Soldaten der Waffenschule der Luftwaffe 30 in Büchel ein. Am 6. August 1957 trafen die übrigen Teile der Luftwaffenversorgungsgruppe ein. Die Luftfahrzeuge der Waffenschule 30 wurden ab Oktober 1957 etappenweise überführt. Ende Oktober befanden sich auf dem Fliegerhorst Büchel 72 F-84F, drei T-33 und zwei T-6. Mit Ablauf des 30. Juni 1958 schloss die Waffenschule der Luftwaffe 30.

Ab 1958 Heimat des "JaboG 33"

Das Geschwader in Büchel wurde vom 1. Juli 1958 an zum Jagdbombergeschwader 33. Im Dezember 1958 wurde das JaboG 33 offiziell der NATO unterstellt. 1961 entstanden in Cochem-Brauheck die Truppenunterkünfte des JaboG 33. 1962 wurde die zivile Ausbildungswerkstatt des Fliegerhorstes Büchel gegründet. Die ersten Starfighter trafen am 28. August 1962 in Büchel ein. Die Umstellung auf das aktuelle Luftfahrzeugmuster Tornado fand im Jahr 1985 statt, der offiziell letzte Starfighter-Flug in Büchel fand am 30. Mai 1985 in Sonderlackierung statt. Diese Maschine steht noch heute am Haupttor des Fliegerhorstes.