An die Ev. Kirchengemeinde Vierthäler und alle Kirchengemeinden im Kirchenkreis Koblenz. An die Synode und Kirchenleitung der Evang. Kirche im Rheinland. An die Synode und die Mitglieder des Rates der Evang. Kirche in Deutschland.

22. Oktober 2016

Nachfahren, Angehörige, Freunde der Bacharacher Pfarrfamilien

  • Hans (1868-1946) und Emmy Conrad (1870-1946), c/o Reiner Conrad, Am Heckenberg 1, 56727 Mayen
  • Johannes (1908-1988) und Emmy Hamdorf (1911-2000), c/o Martin Hamdorf, Hauptstr. 18, 57610 Ingelbach
  • August (1913-1983) und Mathilde v. Dahl (1917-2010), c/o Karl-August v. Dahl, Rothenberg 3-5, 56288 Bell/Hunsrück

 

An die

  • Evang. Kirchengemeinde Vierthäler und alle Kirchengemeinden im Kirchenkreis Koblenz
  • An die Synode und Kirchenleitung der Ev. Kirche im Rheinland
  • An die Synode und die Mitglieder des Rates der EKD

 
Atomwaffenverbot ins Grundgesetz!
Bitte um Unterstützung der Versöhnungsbund-Initiative zur Ächtung aller Massenvernichtungswaffen

 

Liebe Schwestern und Brüder, sehr geehrte Damen und Herren,

„Friede! Friede! Und ist doch nicht Friede.“ (vgl. Jer.6,14, M. Luthers 92. These).  Was wir alle gerne verdrängen, weil es bei Einschaltung unseres Bewusstseins kaum auszuhalten ist: Im „Sprengel“ des Kirchenkreises Koblenz, auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel, lagern amerikanische Atomwaffen mit der 200-fachen Sprengkraft der Hiroshima-Bombe, und deutsche Tornados üben den Einsatz dieser Waffen. Sie trainieren die Massenvernichtung. Dabei gibt es einen Beschluss des Bundestags von 2010, der die Regierung auffordert, alles zu tun, um einen Abzug der Atomwaffen aus Deutschland zu erreichen. Doch in Büchel, wo die US-Atomwaffen auf deutschem Boden liegen, steht nicht deren Abzug, sondern deren Modernisierung an.

Seit 71 Jahren leben wir nun unter dem atomaren Damoklesschwert, mit dem die Atommächte und ihre „Teilhaber“ der Menschheit Frieden und Sicherheit versprechen, sie dabei aber in ihrer Existenz bedrohen. Seit Jahren gibt es bei den Abrüstungsverhandlungen keinen nennenswerten Fortschritt mehr. Alle Atomwaffenstaaten planen eine umfangreiche Aufrüstung ihrer Arsenale, so dass die sogenannte "Doomsday Clock" im Jahr 2015 wieder auf drei Minuten vor Zwölf gestellt wurde. Den Stand hatte die Uhr zuletzt 1984 auf dem Höhepunkt der atomaren Auseinandersetzung zwischen Ost und West. Weltweit existieren weiterhin mehr als 15.000 Atomwaffen. 1.800 dieser Waffen werden in ständiger Alarmbereitschaft gehalten. Nicht auszuschließen, dass durch Terror, menschliches oder technisches Versagen nach der Logik des „Use it or lose it“ in Minutenschnelle das atomare Inferno über die Menschheit hereinbricht. Weitgehend ausschließen lässt sich das nur durch ein nationales und internationales, kontrolliertes Atomwaffenverbot.

Um dies zu erreichen, möchten wir Sie herzlich und eindringlich bitten, den beiliegenden Beschlussvorschlag des Versöhnungsbunds zur Ächtung von Atomwaffen mit Ihrer ganzen moralischen Autorität zu unterstützen. Eine Verankerung des Atomwaffenverbots im Grundgesetz schafft auf nationaler Ebene unmissverständliche Rechtsklarheit. Auf internationaler Ebene stärkt Deutschland damit die deutliche Mehrheit der UN-Staaten, die endlich mit den Vertragsverhandlungen für ein internationales Verbot der Atomwaffen beginnen wollen.

Liebe Schwestern und Brüder, sehr geehrte Damen und Herren, lassen Sie uns angesichts von Hiroshima und Nagasaki in der Friedens-und Sicherheitspolitik umkehren, so wie wir das nach Fukushima in der Energiepolitik auch getan haben.

„Die EKD bittet den Bundestag, den Bundesrat und die Bundesregierung, ein Verbot aller Massenvernichtungswaffen in Deutschland im Grundgesetz zu verankern.“

Wir hoffen beim ökumenisch gefeierten Reformationsjubiläum auf ein solches oder ähnlich deutliches Wort der Kirche und grüßen Sie herzlich

Friede, Salam, Schalom

Reiner Conrad, Hans-Martin Hamdorf, Karl-August v. Dahl